Spring Term 2022

Geschichte II (Global): Anti-Imperialismus und Dekolonisation, ca. 1905-1975
Vorlesung
Mittwoch, 16-18 Uhr, IFW A36
Die Vorlesung bietet einen historischen Überblick über den Niedergang und Zerfall der grossen europäischen Kolonialimperien in Asien und Afrika seit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Dabei steht die Geschichte antikolonialer Bewegungen ebenso im Mittelpunkt wie die Probleme nachkolonialen nation-buildings. Nach einer einführenden Sektion in den beiden ersten Vorlesungen werden anschliessend anhand von sieben Fallbeispielen aus Asien, Afrika und dem Nahen Osten unterschiedliche Varianten des Ablaufs von Dekolonisationsprozessen herausgearbeitet und analysiert. Im letzten Block finden übergreifende Themen wie die Konstitution internationaler anti-imperialistischer Organisationen, die ideologische Vielfalt post-imperialer Weltentwürfe sowie, last but not least, die Spuren der kolonialen Vergangenheit in den Erinnerungskulturen imperialer Nationen Berücksichtigung.

Kultur, Konflikt, Kommerz: Zur Globalgeschichte des Jazz in der Schweiz (ca. 1900-2020)
Seminar
Prof. Dr. Harald Fischer-Tiné & Monique Ligtenberg
Montag, 12.15-13.45, IFW C 33
In den letzten drei Jahrzehnten hat die historiografische Auseinandersetzung mit der Musik-form Jazz in zweierlei Hinsicht einschneidende Veränderungen erfahren. Zum einen wurde die Fixierung auf die USA als vermeintlich ‘natürlichem’ Bezugspunkt der Jazzgeschichte zunehmend um transnationale und transregionale Perspektiven erweitert. Die Vielzahl von inzwischen vorliegenden Studien zur Ausbreitung von Jazzmusik und -kultur in Ländern wie beispielsweise Frankreich, Japan oder Kuba lässt den Jazz eher als eine hybride — und in einzigartiger Weise globale — Musikform erscheinen, denn als «America’s classical music», wie in der Jazzgeschichte lange Zeit postuliert. Zum Zweiten haben sich Historiker*innen sich immer stärker von primär musikhistorischen und –antiquarischen Aspekten sowie rein biografischen Zugängen abgewandt und ihr Erkenntnisinteresse um eine breite Palette von kultur-, sozial-, und geschlechtergeschichtlichen Fragestellungen erweitert. So erlauben in-novative Studien der jeweiligen Jazzgeschichte(n) beispielsweise einen neuen Blick auf die kulturellen und sozialen Auswir¬kungen des Apartheidregimes in Südafrika oder verfolgte Jugendsubkulturen in Nazi¬deutschland.
Die sich seit den späten 1980er Jahren derart ständig erweiternde ‘historische Weltkarte des Jazz’ enthält aber noch eine ganze Reihe von weissen Flecken. So ist gerade angesichts der hohen Forschungsdichte zur Geschichte des Jazz in den Nachbarländern Frankreich und Deutschland, das Fehlen einer kritischen, globalhistorisch informierten Auseinan¬dersetzung mit der Jazzgeschichte in der Schweiz besonders augenfällig.

Interdisciplinary Seminar on Migration and Mobility
Seminar
Elena Valdameri und Lisa Schurrer
Freitag, 14-16 Uhr, IFW B42
The course aims to approach the phenomenon of migration and mobility from different scientific disciplines, such as history, political science, philosophy and policy analysis. While the different methodologies are introduced in the first part of the seminar, students will apply and deepen their newly acquired skills in interdisciplinary groups during the second part. The course addresses primarily MA students of D-GESS.

The Good Citizen: Global Historical Perspectives on Citizenship, Biopolitics, and Technology from the Colonial to the digital Era (1800 - 2000)
Seminar
Mittwoch, 10-12 Uhr, IFW C33
Examining citizenship as a contested category, the course focuses on the technoscientific discourses and practices that have historically been adopted to define citizens. Students are introduced to critical literature in this area and explore in particular the relationship existing between citizenship, biopolitics and technology through a range of different case studies in the age of colonialism and globalisation.
Download Sitzungsplan (PDF, 305 KB)

Der Bau: die globale Geschichte der Gefängnisarchitektur
Vorlesung
Donnerstag, 18.15-20.00, HG F 5
Die Vorlesung behandelt die Geschichte der Gefängnisarchitektur in ihren breite-ren gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, rechtli-chen und kulturellen Kontexten. Gefängnisbauten und deren Entwicklungen werden vom 18. bis ins 21. Jahrhundert insbesondere in den Zusammenhängen der sich wandelnden Konzepte und Praktiken des Strafens beleuchtet. Dabei öffnet die Veranstaltung eine globale Perspektive auf den Gegenstand.

Research Colloquium. Extra-European History and Global History
Prof. Dr. H.Fischer-Tiné, Prof. Dr. M.Dusinberre
Donnerstags (zweiwöchentlich), 18:15-20:00, KOL-G-220 (Universität Zürich)
The fortnightly colloquium provides a forum for PhD students and postdoctoral researchers to present and discuss their current work. Half of the slots are reserved for presentations by invited external scholars.